Englisch
Der Sprachunterricht am Struensee Gymnasium soll für die Kinder bedeutungsvoll (meaningful‘), authentisch (‚authentic‘) und herausfordernd (‚challenging‘) sein.
Erstens: Unser Englischunterricht soll bedeutungsvoll für unsere Schüler sein.
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Inhalte des Englischunterrichts mit ihrer Lebenswelt verbinden können. Sie sollen merken, dass die englische Sprache ihnen hilft, das besser zu verstehen, was sie interessant finden. Egal ob es darum geht, sich selber und seine Fähigkeiten auf Englisch vorzustellen, englischen Liedtexten zu folgen, Begriffe zu verstehen, die ihnen beim Spielen auf dem PC begegnen, oder tiefer in die Welt ihrer U-Tube-Stars einzutauchen: Unser Englischunterricht will die Kinder zur Teilhabe an den Kommunikationsprozessen der englischsprachigen Welt befähigen und ihnen Mut machen, sich in der englischen Sprache auszudrücken. Wir Englischlehrerinnen überlegen, wie Elemente des e-learning, etwa mit apps wie ‚Quizlet‘, Förderndes zum Unterricht beitragen können.
Zweitens: Unser Englischunterricht strebt nach authentischen Beiträgen.
Bei Authentizität geht es zum einen um die Texte, mit denen wir im Unterricht umgehen. Früh arbeiten wir mit Texten (Lieder, Reime, kurze Geschichten), die tatsächlich von Menschen aus dem englischsprachigen Raum stammen. Zum anderen bezieht sich die Forderung nach ‚Authentizität‘ im Englischunterricht aber auch darauf, dass die Schülerinnen und Schüler selber zu Wort kommen. Das gelingt unserer Auffassung nach besonders gut mit kompetenzorientierten Lernaufgaben, kurz ‚target tasks‘, deren Ergebnisse im Portfolio-Teil des Englischordners gesammelt und gewürdigt werden. Anhand der individuellen Ergebnisse kann der Zuwachs an Kompetenz beobachtet werden. Schwerpunktsetzungen und Vertiefungen von Kompetenzen werden dadurch ebenso möglich wie gezieltes Aufbauen und Üben von Basisstrukturen, die vielleicht noch nicht so schnell verankert werden konnten.
Eine Besonderheit am Struensee Gymnasium ist die Arbeit mit den EasiSpeak-Mikrofonen im Englischunterricht. Sie kommen bereits in der 5. Klasse zum Einsatz, um den individuellen Fortschritt der Schüler bei Aussprache, Flüssigkeit und Verständlichkeit der mündlichen Äußerungen zu unterstützen. Die Ergebnisse zu den ‚target tasks‘ werden mit ihnen ebenso aufgenommen wie die Interviews des Airport Projekts am Ende der fünften Klasse.
Drittens: Unser Englischunterricht soll herausfordernd sein.
In der fünften Klasse geht es uns zunächst darum, zu sehen, was die Kinder aus den verschiedenen Schulen im Fach Englisch mitbringen. Durch unseren modernen, sprechaktiven Unterricht wollen wir die Schülerinnen und Schüler für das –manchmal auch mühsame Geschäft des Sprache Lernens ins Boot holen. Eine Stunde unseres Englischunterrichts fließt ins sogenannte Lernbüro. Dort lernen die Schüler, ihre Zeit selber einzuteilen, sich Aufgaben selber zu erschließen, sich Hilfe zu holen, wo sie alleine nicht weiterkommen und ihre Arbeit schließlich selber zu kontrollieren.
Den hier aufgelisteten Grundsätzen fühlen sich unsere Englischlehrerinnen verpflichtet:
Durch den Einsatz kooperativer Lernformen beteiligen wir alle Schüler.
Zentrales Element beim Englischunterricht ist der Einsatz kooperativer Lernmethoden. Von ‚stop and swap‘ als regelmäßig genutzter Aufwärmübung, über T-P-S (think – pair – share), double circle, placemat, group puzzle zu galery walk, reading journal und hot seat. Sie alle – und weitere – kommen regelmäßig im Englischunterricht zum Einsatz. Das Einüben dieser Methoden ist wichtiger verbindlicher Bestandteil unserer Arbeit im Unterricht.
Den Unterricht von den Schülern aus denken: Aufgabenorientierung ist der Schlüssel dazu.
Was genau sollen die Schüler sprachlich anwenden, welche kommunikative Situation bewältigen? Ist diese Situation Teil ihrer Lebenswelt? Interessiert sie das wirklich? Welche sprachlichen Voraussetzungen brauchen sie dazu?
Im Mittelpunkt des TBLs (task based learning) stehen motivierende ‚target tasks‘. Eine ‚target task‘ ist eine offene und komplexe Aufgabe, welche eine kreative und individuelle Herangehensweise ermöglicht und die Schüler zum eigenaktiven Lernen animiert. Der ‚language focus‘, also die gezielte Arbeit an sprachlichen Strukturen, findet parallel zur Arbeit an der ‚task‘ statt. Der Lehrer entscheidet flexibel, welche Struktur der Einführung, der Wiederholung oder des Übens bedarf. Das macht er an seinen Beobachtungen in der Lerngruppe fest.
Als Erweiterung in höheren Klassen können die Kinder aus verschiedenen Angeboten an Aufgaben ihrem Interesse und Niveau nach auswählen (task cycle).
TBL scheint uns besonders geeignet, die verschiedenen Bedarfe, die unsere Schüler haben, zu adressieren und genügend Raum für die kompetenzorientierte Entfaltung der Sprachtalente zu geben.
Wortschatzarbeit findet auch in der Schule statt.
Eine der größten Revolutionen der Englischdidaktik fand in den letzten Jahren im Bereich des Wortschatzerwerbs statt. Schickte man früher die Kinder einfach nach Hause zum Wortschatz lernen, so wissen wir heute, dass es sehr lange Wege sind, die zurückgelegt werden müssen, damit Wörter oder noch besser ‚chunks‘ (kleine lexikalische Einheiten) tatsächlich in den sicheren Besitz des Lerners übergehen. Schüler brauchen dabei die Unterstützung ihrer Lehrerin und das auf mehreren Gebieten: Vermittlung von Lernstrategien und Mnemotechniken, Bereitstellen von Trainings- und Testmöglichkeiten, Transparenz über den von allen zu lernenden Wortschatz.
Die Verantwortung für die Wortschatzarbeit liegt sowohl beim Schüler als auch beim Lehrer, der für Umwälzung sorgt, motivierende Verfahren zum Wiederholen von Wörtern einsetzt und vor allem die Wörter visuell gestützt einführt und in der Kennlernphase immer wieder neu in Kontexte einbettet. Besonders wichtig ist auch das Thematisieren der Wortschatzarbeit mit den Schülern.
Grammatik hat eine dienende Funktion
Differenzierung bei den Lernzielen: nicht alle können immer das Gleiche lernen.
Da wir Schüler mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in unseren Klassen haben, ist es nötig, sich darüber zu verständigen, was genau die Stärken und was die Schwierigkeiten unserer Schüler sind. Um möglichst alle Schüler entsprechend ihrer Lernvoraussetzungen zu fördern, ist es hilfreich, Plenumsphasen mit Phasen von Einzelarbeit abzuwechseln. In den Einzelarbeitsphasen können unterschiedliche Arbeitsaufträge verteilt werden. Die Bearbeitung der Target Tasks führt zu einer Differenzierung beim Lernen. Die Kinder, denen der Zugriff auf die englische Sprache leicht fällt, fangen gleich an Texte zu schreiben und nehmen dann ihre geübten Texte auf. Diejenigen, denen das schwerer fällt, erhalten vom Lehrwerk Unterstützung, da Übungen zu einzelnen Strukturen ausgewiesen werden.
Jede Englischstunde braucht ein Warm-up.
Sprechaktive Warm ups aktivieren alle Schüler zu Beginn jeder Englischstunde. Wenig aufwändig sind die Formate ‚stop and swap‘, ‚walk and talk‘ oder in engen Räumen ‚touch, turn, talk‘.
Englisch ist Lern- und Arbeitssprache.
Wir Lehrer kommunizieren grundsätzlich in englischer Sprache, denn die Lehrerin gibt fremdsprachliche Wirklichkeit vor. Ausnahmen sollten wohlüberlegt und selten bleiben. Auch alltägliche Gesprächssituationen mit Schülern werden vom Fachlehrer aus immer in englischer Sprache gestaltet.
Erfolgserlebnisse schaffen!
Durch viel Lob, motivierende Target Tasks und Übungen schaffen wir Erfolgserlebnisse und die Schüler können Selbstvertrauen in die eigene Lernfähigkeit aufbauen.
Gesche Fink, Fachleitung Englisch