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Religion

Religionsunterricht in Hamburg: für alle.

Religion

„Religionsunterricht für alle“ am Struensee Gymnasium.

Im Hamburger Religionsunterricht für alle lernen Schülerinnen und Schüler aller Religionen und Weltanschauungen gemeinsam. Sie sprechen miteinander darüber, was sie im Leben trägt und was sie ängstigt, was gut ist und was böse genannt werden muss. Dazu erhalten sie Anregungen aus den verschiedenen Religionen und Weltanschauungen.
Sie lernen, ihre eigenen Auffassungen anderen mitzuteilen und die religiöse Vielfalt in unserer Gesellschaft zu schätzen. Auch die, die keiner Religion angehören, bringen ihre Standpunkte ein. Niemand wird zu einem bestimmten Glauben gedrängt: die Fragen und das gemeinsame Gespräch miteinander stehen im Mittelpunkt.
Im Religionsunterricht für alle begegnen sie auch Antworten auf Grundfragen unseres Lebens. Sie können dabei Wege zu einem gemeinsamen Leben in Würde, Gerechtigkeit und Frieden entdecken.“  1
Am Struensee Gymnasium wird Religionsunterricht in Klasse 5 und 6 jeweils 2-stündig erteilt, ab Klasse 8 dann wahlweise Religion oder Philosophie. Auch in der Oberstufe gehört Religion zum Wahlpflichtangebot und kann im Abitur als Prüfungsfach gewählt werden.
Die Mitarbeit wird im Fach Religion ebenso benotet wie andere Fächer. Dabei wird aber nicht die persönliche Meinung, Einstellung zum Glauben oder Frömmigkeit der Kinder zensiert, sondern „wie intensiv ein Kind mitarbeitet und wieviel es gelernt hat.“  2

Konkret behandeln wir in Klasse 5 und 6 am Struensee Gymnasium u.a. folgende Themen:

  • Verantwortlich handeln – miteinander leben
  • Regeln des Miteinander
  • Gerechtigkeit: Kinderrechte – Kinderarbeit – fair handeln
  • „Die Schöpfung“ – von Schöpfungsmythen und dem Umgang mit der Welt
  • Bücher der Religionen – Tanach, Bibel und Koran
  • Spuren der Heiligen Schriften im Alltag entdecken
  • Entstehung und Bedeutung der Schriften heute
  • Sich in den Schriften zurechtfinden und mit ihnen arbeiten
  • Kennzeichen der Weltreligionen – Judentum, Christentum, Islam begegnen
  • Synagoge, Kirche, Moschee
  • Religiöse Feste im Alltag
  • Reden mit Gott
  • Gottesvorstellungen in den Religionen
  • Geschichten über/von Moses, Jesus, Mohammed und ihr Wirken

Außerdem entwickeln wir im Religionsunterricht grundlegende Fähigkeiten für den Unterricht:
wahrnehmen – deuten – urteilen – miteinander sprechen – anwenden und gestalten

Was geschieht anhand dieser verbindlichen Themen im Religionsunterricht?

„Du kannst auf einer Entdeckungsreise in die Welt der Religionen neue und wertvolle Erfahrungen machen. Du kannst alleine und mit anderen über dich, das Zusammenleben, Glauben, Religionen, Weltanschauung, die Welt und Gott nachdenken.
Du entdeckst die großen Fragen des Lebens und erkundest Antworten aus verschiedenen Religionen und Weltanschauungen. Du kannst dich prüfen und klären, was wichtig ist und dich überzeugt.
Du lernst faszinierende Erzählungen aus verschiedenen Religionen kennen. Dabei erlebst du, dass diese Erzählungen uns ermutigen wollen, einfühlsam und achtsam zu leben und mitmenschlich zu handeln.
Du bringst deine eigenen Auffassungen, Erfahrungen und religiösen Prägungen in den Unterricht ein. Dabei lernst du dich selber besser zu verstehen und die Vielfalt wertzuschätzen.
Du erkundest Heilige Räume der Religionen: Kirche, Moschee, Synagoge u.a. werden besucht und als Orte erkennbar, in denen Menschen ihren Glauben leben.
Du erfährst, wie die großen Feste in den Religionen gefeiert werden und welche Bedeutung sie haben.
Du beschäftigst dich mit Grenzsituationen im Leben der Menschen: mit Glück und Leid, mit Krankheit und Tod, mit Ungerechtigkeit und Hilfsbereitschaft, mit Schuld und Vergebung. Dabei kannst du entdecken, dass aus religiösen Traditionen Mut zum Leben und Kraft zum Handeln gewonnen werden kann.
Du lernst, dich zu sammeln, ruhig zu werden und zu dir selbst zu kommen, zu lauschen, zu staunen, deine ganz persönlichen Gedanken wahrzunehmen und Worte dafür zu finden.
Du lernst, anderen aufmerksam und offen zu begegnen, die eigene Meinung behutsam zu formulieren und zu vertreten, andere zu verstehen, nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, aber auch unterschiedliche Auffassungen zu tolerieren.“  3

Markus Christophersen, Fachleitung Religion


Die mit (1), (2) und (3) gekennzeichneten Textstellen sind entnommen aus dem Flyer „Herzlich willkommen im Religionsunterricht für alle“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, dem Pädagogisch-Theologischen Institut der Nordkirche und der Vereinigung Hamburger Religionslehrerinnen und Religionslehrer e.V.