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Kirsten Boie zu Gast am Struensee

Kirsten Boie zu Gast am Struensee

Begeisterte Schülerinnen und Schüler, beeindruckte Autorin

Am Dienstag, den 21.09., war es endlich soweit: Die Schüler:innen und Schüler des 7. Jahrgangs begrüßten die berühmte Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie herzlich in der Aula des Struensee Gymnasiums.

Alle drei Klassen hatten zum Endes des letzten Schuljahres das Buch Thabo, Detektiv und Gentlemen gelesen und sich mit dem Schauplatz des Krimis, dem Königreich Eswatini, beschäftigt. Groß war das Interesse als Kirsten Boie im ersten Teil ihrer Lesung selbst aufgenommene Bilder von ihren Reisen durch das Land im Süden Afrikas zeigte und von den dortigen Verhältnissen berichtete.

Boie, die selbst erst im Jahr 2007 durch den ZEIT-Artikel „Swasiland: Das Land der Waisen“ von der katastrophalen Situation des Landes erfahren hatte, verstand es hierbei mit den Schüler:innen sehr einfühlsam über das Thema HIV und das schwierige Schicksal der zurückgelassenen Kinder zu sprechen.

Eswatini gilt als Land mit der weltweit höchsten HIV-Rate, was konkret bedeutet, dass jeder vierte Erwachsene mit dem Virus infiziert ist und 43% aller Kinder bis zu ihrem 16. Geburtstag ihre Eltern verloren haben.

Erschüttert von ihren eigenen Erlebnissen und zugleich auch tief beeindruckt von den Begegnungen mit den Menschen vor Ort schrieb Boie 2013 die Geschichtensammlung Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen. Während die Autorin die erste Geschichte vorlas, wurde es sehr still in der Aula und man konnte vielen Kindern ihre Betroffenheit an den Gesichtern ablesen. Die Geschichte des Jungen, der nachdem seine Mutter neben dem Haus begraben wurde, nun selbst das Familienoberhaupt ist und mit seinen kleinen Geschwistern und der Großmutter in einer Lehmhütte lebt und nicht den Glauben an eine bessere Zukunft verliert, fesselte die Zuhörer:innen. Die Kunst Boies besteht darin, genau an der Stelle, an der die Traurigkeit überhand zu nehmen scheint, einen Hoffnungsschimmer oder einfach den Glauben an ein besseres Morgen einfließen zu lassen.

Kirsten Boie selbst setzt sich seit der Gründung ihrer Möwenweg-Stiftung im Jahr 2015 dafür ein, dass diese Hoffnung eine Grundlage bekommt. So engagieren sie und ihre einheimischen Mitarbeiter:innen sich vor Ort u. a. für sauberes Trinkwasser, Essen, die Einrichtung von Waisenhäusern und die medizinische Versorgung.

Nach der Lesung hatten die Schüler:innen erneut die Möglichkeit Fragen zu Eswatini aber auch zum Beruf der Schriftstellerin zu stellen. Bei der Moderation unterstützte Kirsten Boie hierbei unsere Schülerin, Johanna Wood; keine leichte Aufgabe angesichts der nicht enden wollenden Vielzahl an Meldungen.

Am Ende der Veranstaltung verließ Kirsten Boie sichtlich beeindruckt von der großen Aufmerksamkeit der Schüler:innen die Aula. Wir hoffen, sie bald einmal wieder begrüßen zu dürfen.

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